Gute Freunde von uns haben uns im Dezember zu ihrer Hochzeit in Nord-Indien eingeladen. Obwohl wir einigen Respekt vor der Reise mit zwei kleinen Kindern hatten, haben wir beschlossen, uns auf das Abenteuer eingelassen und sind rückblickend sehr froh, diese Chance wahrgenommen zu haben. Schon Monate vorher begann die Planung, mit Flugbuchungen (München nach Delhi, Delhi nach Jaipur, Jaipur nach Chandigarh und Delhi nach München), Reisepässe auch für die Kinder (das elektronische Visa für Indien funktioniert nicht mit Kinderreisepässen), und Impfungen.
In Indien haben wir zunächst vier Tage Jaipur erkundet. Zum Glück hatte uns das Brautpaar einen Guide und Fahrer organisiert, ohne diese wäre das sehr herausfordernd geworden. Gleich am Tag der Ankunft in Jaipur haben sind wir den Heritage Walk und vielen kleine Läden abgelaufen und haben dabei eine Vielzahl von Eindrücken gesammelt: von der handwerklichen Kunst, die ohne jegliche Arbeitsschutzmaßnahmen direkt in der Straße ausgeführt wird, über die sehr wilde Verkabelung in den meist engen Gassen, bis hin zu den bunten Farben und verschiedensten Gerüchen.
Am nächsten Tag haben wir uns mit weiteren Hochzeitsgästen zusammengeschlossen und das Amber Fort besichtigt. Ein weiteres Highlight im Anschluss war das Füttern, Streicheln, Bemalen, Waschen und Spazierengehen mit zwei Elefantendamen. Die beiden mussten früher Touristen auf das Amber Fort tragen und auch heute ist das noch per Elefant möglich. Um so schöner war es, dass der Besitzer von Elefantastic umgeschwenkt hat und ein viel eindrücklicheres Erlebnis anbietet, inklusive einem Mittagessen bei seiner Mutter.
Am Tag darauf stand die Besichtigung von Jaigarh Fort und Nahargarh Fort auf dem Programm. Ersteres ist eine beeindruckende Befestigungsanlagen mit der, nach Auskunft des Guides, größten Kanone der Welt. Im Anschluss haben wir noch den Hawa Mahal (Palast der Winde) und das Observatorium Jantar Mantar besichtigt.
Am Tag der Weiterreise haben wir, nach einem Tempelbesuch, noch den City Palace besichtigt, der noch der royalen Familie und nicht dem Staat gehört. Anschließend ging es weiter zum Ort der Hochzeit, wo wir nochmal vier wundervolle Tage genossen und dabei mindestens genauso viele Saris, Kleider und Kurtas getragen haben.
Am ersten Tag der Hochzeit fand die der Haldi Zeremonie statt, dabei wurden das Brautpaar und dessen weiße Kleidung mit Kurkuma gelb gefärbt. Am zweiten Tag wurden Hände und Arme mit Henna bemalt und es fanden weitere Zeremonien statt. Am dritten Tag startete das berauschende Fest mit der typischen Verzögerung von zwei bis drei Stunden, es dauerte dafür bis zum nächsten Morgen. Besonders beeindruckt haben mich die Größe des Festzelts hinter dem Hotel, welches mit einem typischen Bierzelt mithalten kann, und die fröhlichen Tänze aller Gäste bei den Zeremonien und insbesondere beim Einzug des Bräutigams auf einem Pferd.
Was bleibt sind viele wunderschöne und unvergessliche Eindrücke sowie der Wunsch, in Zukunft nochmal Indien zu bereisen. Aus Platzgründen hatte ich die große Kamera nicht mitgenommen, alle Fotos sind mit dem Smartphone fotografiert.


























